Werkstatttage an der Hans-Glas-Berufsschule Dingolfing. Die Schüler*innen der Berufsintegrationsklassen erfahren vom Alltag in einem Pflegedienst
Vom 20. bis 23. Oktober 2020 führten die zwei Berufsintegrationsklassen an der Hans-Glas-Berufsschule Dingolfing ihre Werkstatttage „Gesundheit, Erziehung und Soziales“ durch. In praxisnahen Unterrichtseinheiten lernten die Schüler unterschiedliche Berufe in diesem Bereich kennen. „Wir freuen uns, wenn wir Betriebe für unsere Werkstatttage finden, die sich unseren Schülern präsentieren und ihre Arbeit vorstellen.“, erklärt André Pleintinger, pädagogischer Mitarbeiter des Instituts für Personaltraining und Beratung Landshut, dem Kooperationspartner der Hans-Glas-Berufsschule in Dingolfing.
So bekam der „Pflegedienst Helmer GmbH“ aus Dingolfing die Möglichkeit, an zwei Tagen einen Einblick in den Berufsalltag eines ambulanten Pflegedienstes zu geben. Es wurden die neuesten Filme des Gesundheitsministeriums für die Gewinnung von Pflegefachkräften gezeigt und diese im Anschluss gemeinsam in der Gruppe diskutiert. Die Schüler zeigten große Empathie, als sie in einer spielerischen Simulation die Alltagssituationen von alten oder pflegebedürftigen Menschen nachspielten. So sollten die Schüler zum einen mit zusammengebundenen Beinen, eingeschränktem Sichtfeld durch eingecremte Sonnenbrillen und mit Ohrstöpseln einen Rollator durch einen kleinen Parcours im Klassenzimmer schieben. Zum anderen sollten sie verschiedenfarbige Schokodrops und Dragees nach einer bestimmten Vorgabe in Tablettendosetts sortieren – dies jedoch mit zu großen Arbeitshandschuhen. Beide Aufgaben erwiesen sich schwieriger als gedacht. Die Schüler*innen erfuhren, mit welchen Herausforderungen ältere Mitbürger im Alltag konfrontiert sein können. Durch ein Quiz rund um den Pflegeberuf lernten die Schüler*innen dann noch einiges über die Ausbildungsgebiete der neuen generalistischen Pflegeausbildung, ihrer Zugangsvoraussetzungen oder auch über die Verdienstmöglichkeiten in den Pflegeberufen. Bei letzteren lagen die Schätzungen der Schüler deutlich zu niedrig, was zu großem Staunen führte. So beträgt unter anderem die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr bereits 1.420 €.
Die Praxistage waren ein voller Erfolg, sodass alle Parteien diese Art der Kooperation beibehalten wollen. Allen interessierten Schülern bietet der Pflegedienst Helmer die Möglichkeit eines Schnupperpraktikums, um die tägliche Arbeit in der Pflege in der Realität zu erfahren. „Wir freuen uns, dass sich bereits nach einer Woche zwei Schüler*innen gemeldet haben, die hoffentlich im Frühjahr, nach den Einschränkungen durch Corona, bei uns ein Praktikum machen werden.“, so Sabine Braun, Personalmanagerin bei der Helmer GmbH.